Deine organischen Abfälle sind viel zu schade, um sie zu verbrennen. Im Biomassezentrum Hennickendorf produzieren wir aus ihnen wertvollen Kompost. Hier erfährst du, wie die Anlage funktioniert.
In unserem Biomassezentrum im brandenburgischen Hennickendorf (Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin) verwandeln wir organische Abfälle in Kompost. Dieser kommt entweder aus deinem Haushalt und Garten oder aus dem Straßen-, Garten- und Landschaftsbau. Am Ende wird der Kompost schließlich als Dünger oder Bodenverbesserungsmittel eingesetzt.
Sortenreine Bioabfälle bei der BSR
Der Kompost wird auch als Ausgangsstoff zur Herstellung von Erden und Substraten eingesetzt. Die Produktionsprozesse werden durchgehend überwacht, sodass wir eine hohe und gleichbleibende Qualität unserer Produkte sicherstellen können. Die möglichst sortenreine Erfassung der Bioabfälle hat bei uns höchste Priorität.
Die teilweise zerkleinerten, von Störstoffen getrennten organisch abbaubaren Abfälle werden auf befestigtem Untergrund in offener Mietenkompostierung verarbeitet. Nach Ablauf der Rottezeit wird der Kompost fraktioniert und entsprechend den gesetzlichen Vorgaben im Rahmen einer externen Gütesicherung kontrolliert und schließlich vermarktet. Die auf dem Standort bestehende Vergärungsanlage ist seit 2022 nicht mehr in Betrieb.
Seit 2018 hat die BSR den Standort bereits erheblich weiterentwickelt. Behördliche Vorgaben, insbesondere nachträgliche Anordnungen des Landesamtes für Umwelt (LfU) auf Basis der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA-Luft), sowie die Ziele im Abfallwirtschaftskonzept machen es jedoch notwendig, die Anlage weiter zu ertüchtigen. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um den wachsenden Anforderungen an die Abfallverwertung gerecht zu werden und die umweltgerechte Verarbeitung der gesammelten organischen Abfälle sicherzustellen. Aktuell werden die Erweiterung und Modernisierung am Standort geplant. Zur Entwicklung des Standortes gibt es hier Eindrücke sowie FAQs.
Der Standort wird seit 1997 als Kompostieranlage genutzt. Die BSR hat die Anlage 2018 erworben und ertüchtigt sie seither parallel zum Betrieb. Die BSR hat die Verantwortung für den vorgefundenen Zustand übernommen und zunächst in einen umweltgerechten und sicheren Standard investiert. Dazu war es zunächst notwendig, die am Standort vorgefundenen ca. 300.000 t belastetes, unbehandeltes Altmaterial parallel zum Anlagenbetrieb zu behandeln und zu verwerten sowie zahlreiche Bereiche der Anlage komplett zu erneuern. Aktuell entwickeln wir den Standort im Sinne einer sach- und fachgerechten Kreislaufwirtschaft weiter. Durch die Erneuerung der Anlagen werden die Abläufe verbessert und die Umweltemissionen reduziert.
Die Erneuerung der Anlagen dient nicht der Ausweitung der Kapazität oder bereitet diese vor. Die derzeit vom Landesumweltamt genehmigte Kapazität von 87.600 t jährlich wird bereits heute nahezu vollumfänglich genutzt und ist ausreichend für den kleineren Anteil des Bioabfalls, die aus der Berliner Sammlung nicht in der Biogasanlage in Ruhleben vergärt werden können.
Daher sind aus der Erneuerung der Anlage keine signifikanten Erhöhungen des An- und Ablieferverkehrs zu erwarten. Zudem wird zukünftig die Behandlung von biologischen Abfällen in Hallen stattfinden – dadurch bleiben die Gerüche drinnen und die Abluft kann gereinigt werden.
Die aktuell am Standort befindlichen mobilen Container-Bauten weichen modernen Betriebs- und Sozialgebäuden, die für eine angenehme und zeitgemäße Arbeitsatmosphäre für die Beschäftigten sorgen.
Die Bio-Kompostieranlage Hennickendorf der BSR ist ein zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb, der organische Abfälle (getrennt gesammelte Bioabfälle, Gärreste, Laub, Rasenschnitt, Strauchschnitt etc.) verwertet. Durch den Prozess der Kompostierung entsteht Fertigkompost, der – nach externer Qualitätskontrolle – an unsere Kund:innen, darunter vor allem Landwirte aus der Region, vermarktet wird.
Nein. Im Gegenteil: Durch die im Zuge der Modernisierung vorgenommenen Einhausungen der Annahme- und Kompostierungsprozesse kann die Abluft aufgefangen und gereinigt an die Umgebung abgegeben werden. Dadurch reduzieren sich die Gerüche aus der Bio-Kompostieranlage auf ein Minimum.
Ein wesentliches Ziel der geplanten Anlagenerneuerung ist es, durch den Bau einer Wasseraufbereitungsanlage (Festbettreaktorverfahren sowie zwei Versickerungsbecken) eine nachhaltige Behandlung und Verwertung des Sicker- und Oberflächenwassers zu gewährleisten – so dass zukünftig das Regenwasser wieder am Standort versickern kann – und somit zur Grundwasserneubildung beiträgt.
Die Bewohner:innen Hennickendorfs und der Umgebung profitieren in vielfacher Weise von der Modernisierung der Kompostieranlage:
In erster Linie reduziert sich durch die Einhausung der meisten Prozesse die Geruchs- und Lärmbelastung. Auch die Elektrifizierung der zuvor motorgetriebenen Aufbereitungstechnik trägt zur Minimierung der Lärm- und Geruchsbelastung bei. Zudem werden durch die Verwehungen Kunststoffe die aktuell außerhalb der Anlage gelangen zukünftige nicht mehr stattfinden.
Durch die Wasseraufbereitung kann das Wasser wieder am Standort versickern und trägt zur Grundwasserneubildung bei.
Die BSR saniert den Standort weiter von den Belastungen durch Altlasten und Altablagerungen.
Die Radwegeverbindung in Richtung Bahnhof Herrensee wird durch die Ertüchtigung des Gemeindeweges bis zur Gemarkungsgrenze erheblich aufgewertet.
Wir engagieren uns aktiv für eine alternative Erschließung des Standorts, um zukünftig auf die Ortsdurchfahrten durch Hennickendorf verzichten zu können. Hierzu sind wir mit der Gemeinde Rüdersdorf sowie weiteren betreffenden Akteuren im Austausch.
Selbstverständlich besteht nach wie vor die Gelegenheit, Ihre Grünabfälle direkt bei uns in der Kompostieranlage anzuliefern. Die gute Nachricht: Die Preise für den angelieferten Laubsack sind seit 2025 auf 5 € pro Stück gesunken. Der angelieferte Kubikmeter Gartenmischabfall kostet seit Jahresbeginn 37 € (statt bisher 64,69 €). Der fertige, am Standort produzierte Kompost kann zum Preis von 13,09 € pro Kubikmeter gleich mitgenommen werden.
Transparenz ist uns wichtig. Im Zuge des aktuell laufenden Bebauungsplanverfahrens Nr. 53 „Biomassezentrum Hennickendorf“ werden die geplanten Modernisierungsmaßnahmen eingehend und öffentlich diskutiert – sowohl kontinuierlich in den Gremien des Gemeinderats – als auch in öffentlichen Informationsveranstaltungen (zuletzt im Februar 2025 in der Grundschule Hennickendorf – eine weitere Informationsveranstaltung für interessierte Bürger:innen ist für den Jahresanfang 2026 vorgesehen). Für das Bebauungsplanverfahren wurden zahlreiche unabhängige Fachgutachten erstellt, z.B. zu den Themen Schall, Geruch, Staub, Artenschutz.
Die Ergebnisse sind selbstverständlich öffentlich zugänglich und können unter der folgenden Website eingesehen werden:
besteht zu 100 % aus organischen Abfällen (Laub, Rasenschnitt, zerkleinertes Strauch- und Astwerk u. ä. pflanzliche Abfälle aus dem Garten- und Landschaftsbau sowie getrennt gesammelte Bioabfälle)
Körnung: bis 15 mm
enthält alle für das Pflanzenwachstum notwendigen Nährstoffe (Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium, Mikronährstoffe)
geeignet als organischer Langzeitdünger, verbessert durch seinen Humusgehalt die Bodenstruktur, das Wasserhaltevermögen und fördert die Aktivität der Bodenlebewesen
phytohygienische Unbedenklichkeit
als Rechtsrahmen gelten die Bioabfallverordnung und die Düngemittelverordnung und als Qualitätsmerkmal die Vorgaben der Gesellschaft für Qualitätssicherung Landbauliche Abfallverwertung mbH
Was kostet unser Kompost?
Der Preis für Kleinabnehmer:innen beträgt 13,09 Euro brutto pro Kubikmeter (die Umsatzsteuer können wir leider nicht ausweisen).
Wenn du große Mengen erwerben möchtest, etwa für Gewerbe oder Landwirtschaft, dann schreib uns gerne eine Nachricht an kompost@BSR.de
Was wir annehmen: Garten- und Parkabfälle
In Hennickendorf könnt ihr als Privatpersonen oder Gewerbetreibende eure organischen Abfälle wie etwa Laub, Rasenschnitt, unverholzten Heckenschnitt, sowie Stammholz und Stubben bis 20 cm Durchmesser abgeben. Die maximale Anliefermenge beträgt 2 Kubikmeter.
Anlieferer:innen müssen garantieren und gegebenenfalls nachweisen, dass das Material nicht verunreinigt oder mit Schadstoffen belastet ist.
Bei größeren Annahmemengen sind eine Materialuntersuchung gemäß der Bioabfallverordnung und eine erste Probelieferung notwendig. Wenn entgegen der Absprache oder Vereinbarung zu viele Fremdstoffe enthalten sind, können wir die Kosten nachberechnen oder die Annahme verweigern.
Als Einwohner:innen der Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin kannst du bei uns deine Laubsäcke mit Laub-, Rasen-, Strauch- und Gartenmischabfällen abgeben. Die Annahme kostet 5,00 Euro pro Laubsack (bitte alle Laubsäcke wieder mitnehmen). Für alle anderen abgelieferten Abfälle berechnen wir pro Kubikmeter 37,00 Euro inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer.
Biomassezentrum Hennickendorf Rehfelder Str. 22 A 15378 Rüdersdorf OT Hennickendorf
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