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Neues Tarifsystem Müllabfuhr

Im Sommer hat der Aufsichtsrat der BSR eine Grundsatzentscheidung zur Änderung der Tarifstruktur ab 2015 gefällt. Mit einer neuen Tarifstruktur bei der Müllabfuhr will die BSR den weiteren Ausbau des Recycling bei gleichzeitig niedrigen Müllgebühren dauerhaft sichern:

  • Durch die neue Struktur wird sich das Tarifvolumen insgesamt nicht verändern.
  • Tarif der grauen Hausmülltonne wird um rund ein Fünftel entlastet werden.
  • Biotarif wird um rd. 20 Prozent gesenkt
  • Ökotarif von ca. 24 € pro Nutzungseinheit (z.B. einem Haushalt) wird neu eingeführt.
  •  weitere Leistungen wie z.B. Wertstoffsammlung, Recyclinghöfe, Weihnachtsbaumsammlung  werden dauerhaft zum Nulltarif angeboten und belasten nicht mehr die Tarife der Hausmülltonne.

Die endgültige Kalkulation und die Festsetzung der neuen Tarife erfolgt bis Ende 2014. Tarifstruktur macht für alle Sinn! Sie ist …

Zukunftssicher, weil sie das Leistungspaket bei weiterhin niedrigen und 
stetigen Tarifen erweitert.

Ökologisch, weil sie den ökologischen Ausbau der Abfallwirtschaft fördert, 
ohne negative Auswirkungen auf die Tarife der Hausmülltonne.

Fair, weil die Veränderungen der Höhe der Müllgebühren für die Kunden 
gering bleiben und die soziale Ausgewogenheit somit erhalten bleibt.

 

Neue Reinigungsklassen

Veränderte Rahmenbedingungen wie verlängerte Ladenöffnungszeiten und Touristikaufkommen haben die Novellierung der bereits teils 80 Jahre alten Reinigungsklassen notwendig gemacht. In einem Pilotversuch mit der AG City am Ku‘damm/Tauentzien hat die BSR gezeigt, dass das möglich und von den Anliegern – die die Mehrkosten aufgebracht haben –  auch gewünscht ist.

Durch die Änderung der entsprechenden Verordnung gibt es nun ab dem 1. Januar 2014 zwei zusätzliche Reinigungsklassen:

1+     für Straßen mit besonders starkem Reinigungsbedürfnis (touristische Ziele, Geschäftsstraßen mit besonders starken Fußgängeraufkommen), um dort bei Bedarf mehr als eine Reinigung am Tag zu realisieren.

2+    zur Reinigung von Geschäftsstraßen an Samstagen, was nunmehr mit einer Regelreinigung von sechs Mal pro Woche abgebildet werden kann.

Alle organisatorischen Vorbereitungen, wie z. B. die Besetzung von 55 neuen Arbeitsplätzen sind erledigt. Die erforderlichen Tarife für die neuen Reinigungsklassen wurden in der Aufsichtsratssitzung am 11.12.13 verabschiedet. Sie betragen:

1+     0,3380 Euro pro m² Grundstücksfläche und Quartal

2+    0,2028 Euro pro m² Grundstücksfläche und Quartal

 

Einheitliche Wertstofftonne

In der Koalitionsvereinbarung der Bundesregierung wird die Fortentwicklung der haushaltsnahen Wertstofferfassung in einer einheitlichen Wertstofftonne weiter verfolgt werden.

Die BSR haben bereits im Vorfeld einer  Regelung durch den Bundesgesetzgeber einvernehmlich mit den Dualen Systemen und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt ein Modell einer einheitlichen Wertstofferfassung für Berlin vereinbart, das im Jahr 2013 erfolgreich eingeführt worden ist.

Seit dem 1. Januar 2013 sind alle gelben und orangefarbenen Behälter jetzt Wertstofftonnen. Die BSR sammelte zunächst etwa 12 % des Wertstoffaufkommens und verantwortete die Entsorgung in acht Berliner Ortsteilen. Nach der halbjährlichen Überprüfung der Mengenentwicklung erfolgte im Herbst die Erweiterung des BSR-Anteils auf rd. 15 %.

Nach aktueller Einschätzung werden so mehr als 10.000 Tonnen pro Jahr an stoffgleichen Nichtverpackungen getrennt gesammelt.

 

Effizienz der im letzten Jahr in Betrieb genommenen Linie A des MHKW Ruhleben

Die Anlage hat alle Erwartungen erfüllt bzw. übertroffen. Der Betrieb der Anlage verlief von Beginn an ohne nennenswerte Ausfälle. Die Betriebsmittelverbräuche der neuen Anlage liegen durchgängig unterhalb der Garantiewerte. Im August wurde planmäßig nach einem Jahr Laufzeit die erste Revision der Linie A durchgeführt. Seit der Abnahme im September 2012 betrug die Anlagenverfügbarkeit 97 %.

Mehr 500.000 Tonnen Restabfall werden 2013 im MHKW Ruhleben behandelt und für Energieerzeugung, Fernwärmeversorgung sowie Metallrecycling genutzt.

Biogas-Anlage und Perspektive Biogas

Im Juli wurde die BSR-Vergärungsanlage offiziell eingeweiht und setzt nun deutschlandweit Maßstäbe. Es werden rund 60.000 Tonnen Bioabfälle aus Berliner Haushalten zu Biogas und Gärresten, die Düngemittel in der Landwirtschaft ersetzen, aufbereitet. Es wurden höchste Standards im Klimaschutz realisiert.

Auf drei Höfen der BSR befinden sich betriebseigene Gastankstellen, die von 150 gasbetriebenen Müllfahrzeugen angesteuert werden. Das ist etwa die Hälfte der gesamten Brummi-Flotte, die mit selbst erzeugtem Biogas betrieben werden.

Mit dem Bau dieser Anlage hat die BSR rund 30 Millionen Euro (netto) investiert. 

Nachdem die BSR-Vergärungsanlage bereits mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet worden war, gehört die Anlage auch zu den 100 Preisträgern des bundesweiten Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2013/14, mit der Ideen und Projekte gewürdigt werden, die Lösungen für die Herausforderungen der Städte und Regionen von morgen bereithalten.

 

Ausgezeichnete BSR (gewonnene Preise)

740 Beschäftigte der BSR sind schwerbehindert – beziehungsweise schwerbehinderten Menschen gleichgestellt. Das entspricht einer Quote von 14,5 %. Für ihr Engagement und ihre Erfolge bei der Integration von Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsalltag wurde die BSR im Oktober 2013 mit dem  Inklusionspreis in der Kategorie „Öffentliche Unternehmen“ ausgezeichnet.

Seit neun Jahren engagiert sich die Berliner Stadtreinigung für die betriebliche Integration junger Menschen mit Lernschwierigkeiten in den Arbeitsmarkt. Mit dem Projekt „Gemeinsam schaffen wir das!“ Die Erfolgsquote des Projekts liegt bei über 70 Prozent. Auch 2013/2014 wird die BSR das Projekt weiterführen. Wiederum beginnen 15 junge Menschen ihren Start in die Zukunft bei der Stadtreinigung.

Zum Juli 2013 wurde Frau Gäde-Butzlaffdurch die Bundeskanzlerin Angela Merkel in Rat für Nachhaltige Entwicklung berufen. Dem 15-köpfigen Rat werden künftig sechs Frauen und neun Männer angehören, die Amtsperiode beträgt 3 Jahre.

Die frauen- und familienfreundliche Unternehmenspolitik der BSR wurde 2013 mit dem Strategie-Award für Frauenförderung ausgezeichnet.

Investitionen

In 2013 gibt es bei den BSR drei Großprojekte, die allesamt planmäßig ablaufen:

Biogasanlage West - Die behördliche Abnahme erfolgte am 01.10.2013. Die werkvertragliche Abnahme wurde am 15.10.2013 erfolgreich durchgeführt. Die Biogaseinspeisung in das Erdgasnetz erfolgt konstant und erreichte Anfang Dezember die Marke von einer Million Kubikmeter Bioerdgas. Seit August werden alle Gasfahrzeuge der BSR und von Berlin Recycling mit Biogas betankt. Auch dieses Projekt wurde im Budget- und Zeitplan abgeschlossen. Die Investitionssumme für die BSR-Biogasanlage beträgt rd. 30 Mio. EUR netto.

Ertüchtigung der inneren Bereiche des Müllbunkers Ruhleben - Bis 2018 werden die inneren Bereiche des Müllbunkers, der 1968/1969 errichtet wurde, mit dem Ziel der Sicherstellung der Nutzungsdauer bis 2040 ertüchtigt.

Gesamtvolumen: 21,3 Mio. EUR netto (Stand: 30.11.2013).

MHKW: Schlackeaufbereitung - Die zweite Stufe des Nicht-Eisenmetall (NE) -Recyclings wird gegenwärtig in Betrieb genommen. Das NE-Recycling soll von 60 % auf deutlich über 80 % erhöht werden. Dies führt zu einer Senkung der Behandlungskosten des MHKW. Des Weiteren verbessert die Einsparung von Primärstoffen die CO2-Bilanz der BSR.

Gesamtvolumen: 1,6 Mio. EUR netto (Stand: 30.11.2013).

 

Beschaffungen

In 2013 (bis 31.10.) bislang rd. 35.000 Bestellungen (2012: 40.200) mit einem Einkaufsvolumen von rd. 99 Mio. € (2012: rd. 167 Mio. €). 73% des Einkaufsvolumens verbleiben in Berlin und Brandenburg.

 

Sonstiges

Seit Anfang Oktober ist die Reinigung im Laubeinsatz und hat per 48. KW rund 90.000 m³ Laub eingesammelt und zu den Kompostierungsanlagen verbracht.