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Aufsichtsratsvorsitzende Ramona Pop und BSR-Chefin Dr. Tanja Wielgoß
Aufsichtsratsvorsitzende Ramona Pop und BSR-Chefin Dr. Tanja Wielgoß auf der Pressekonferenz © Siegmund BSR 2018

Nach einem wirtschaftlich, sozial und ökologisch erfolgreichem Jahr 2017 ist die BSR gut aufgestellt für die Übernahme weiterer Verantwortung für die Stadt Berlin.
Zum 1. Juni 2018 übernimmt sie die Reinigung von 34 weiteren Parks, Grünflächen und Spielplätzen sowie von zwei zusätzlichen Forstflächen. Ab 2019 weitet die BSR zudem die Biosammlung deutlich aus. 

Wirtschaftlich steht die Berliner Stadtreinigung gewohnt stark da. Der Jahresüberschuss beträgt 33 Mio. EUR und kommt zu zwei Dritteln aus hoheitlichem (21 Mio. €) und zu einem Drittel (12 Mio. €) aus dem gewerblichen Geschäft. Vor allem die 100-prozentige BSRTochter Berlin Recycling, die im Wettbewerb mit privaten Entsorgern steht, steuert mit 6,8 Mio. € über die Hälfte zum Ergebnis bei. Im Deutschlandvergleich befinden sich die Gebühren der BSR unter den niedrigsten und das bei hoher Qualität der Dienstleistung.

BSR-Aufsichtsratsvorsitzende Ramona Pop: „Die BSR ist ein hervorragend aufgestelltes kommunales Vorzeigeunternehmen mit einem starken Jahresergebnis. Sie schafft es, bei deutschlandweit niedrigen Gebühren ihre hohen Sozial- und Ökostandards einzuhalten. So hat die BSR im April letzten Jahres nicht nur die dritte Klimaschutzvereinbarung mit dem Land unterzeichnet, sie hat außerdem freiwillig auf den Einsatz von Glyphosat verzichtet. In Zukunft wollen wir das ökologische Profil weiter stärken. Es freut mich, dass die BSR Anfang 2018 erneut als beste Arbeitgeberin der Branche ausgezeichnet wurde.“ Unter den 7.000 beleuchteten Unternehmen war die BSR unter den TOP 100 positioniert.

Seit 2016 reinigt die BSR ausgewählte Parks und begleitet das Pilotprojet mit regelmäßigen Befragungen. Im Ergebnis beurteilen die Befragten die Sauberkeit sowohl bei den Forstflächen als auch bei Parks und Grünflächen sehr positiv. Ab Juni übernimmt die BSR bis Ende 2019 die Verantwortung für die Sauberkeit in 34 weiteren Parks sowie in den Revieren Eichkamp und Dachsberg auf der Nordseite des Schlachtensees. Wie in den bereits in Verantwortung der BSR stehenden Flächen wird die BSR hier Müll absammeln, Papierkörbe leeren, wo nötig zusätzliche Behälter aufstellen, Wildwuchs von befestigten Flächen entfernen und illegale Ablagerungen beseitigen.

In seiner gestrigen Sitzung hat der BSR-Aufsichtsrat zudem die Einführung der Pflicht-Biotonne gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz des Bundes zum 1. April 2019 beschlossen. Damit erfolgt die seit Mitte der 1990er Jahre eingeführte Biosammlung im nächsten Jahr flächendeckend.

Zudem beschloss der Aufsichtsrat, dass die zusätzlichen Kosten der Pflicht-Biotonne über den Ökotarif finanziert werden sollen. Dadurch wird nach bisherigen Abschätzungen der Ökotarif um einen mittleren zweistelligen Cent-Betrag pro Haushalt und Monat steigen. Die genauen Auswirkungen wird die BSR jetzt im Rahmen der Tarifkalkulation 2019/2020 berechnen.

Bereits 2017 hat die BSR mit 76.000 Tonnen Bioabfall die bisher höchste Menge in der Biotonne getrennt erfasst. 69.000 Tonnen – ebenfalls ein Rekord – wurden in der Biogasanlage der BSR in Ruhleben zu Biomethan vergoren. Trockene und flüssige Gärreste gingen in die Landwirtschaft. BSR-Chefin Dr. Tanja Wielgoß weist auf die hohe Qualität des Bioabfalls hin. Der Berliner Biomüll hat eine Störstoffquote von rund 4 Prozent. Diese Qualität müsse auch in Zukunft gehalten werden, sonst könnten die trockenen und flüssigen Gärreste nicht mehr in der Landwirtschaft als Kompost und Dünger verwertet werden. „Mit der verpflichtenden Biotonne erwarten wir eine Steigerung der Sammelmenge um 70 Prozent. Das sind dann rund 127.000 Jahrestonnen, von denen 48.000 Tonnen gut vergärbar und 79.000 Tonnen weniger gut vergärbar sind. „Das ist natürlich für die Müllabfuhr, aber auch für die gesamte BSR eine große Kraftanstrengung“, so die BSRChefin: „Wir werden dafür unter anderem rund 100 neue Beschäftigte einstellen, 25 Fahrzeuge und 60.000 Abfallbehälter beschaffen und unser Kundenteam wird 170.000 Kunden kontaktieren sowie mit mehr als 55.000 Neukunden schriftliche Vereinbarungen zur Biotonne abschließen.“