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MHKW Ruhleben Eröffnung 1967
Vor einem halben Jahrhundert wurde das Müllheizkraftwerk eröffnet. © BSR

„Gründe hat das viele“, erläutert BSR-Chefin Dr. Tanja Wielgoß anlässlich der Jubiläumsfeier. „Etwa das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung, nach dem unser MHKW als eines der ersten in Deutschland seit dem ersten Tag arbeitet.“ Mit der Erzeugung von Strom und Wärme sei die Anlage schon Ende der 60er Jahre ein absoluter Vorreiter gewesen, so Wielgoß. Hinzu kommen die hohen Umweltschutzstandards, welche die deutliche und dauerhafte Unterschreitung selbst strengster Grenzwerte gewährleisten, sowie die Verfügbarkeit von über 90 Prozent, die seinen ausgesprochen wirtschaftlichen Betrieb erst ermöglichen. „Und“, so Wielgoß „dass die Berlinerinnen und Berliner seit Langem von deutlich geringeren Abfallgebühren als die Bürgerinnen und Bürger der meisten großen, aber auch kleinen Städte in Deutschland profitieren, ist ebenfalls ein Verdienst der BSR-eigenen Anlage. Dass sie in hohem Maße die CO2-Bilanz des Landes und das Klima entlastet, ein weiterer. Selbst die beim Verbrennungsprozess entstehende Schlacke stiftet noch einen Nutzen. Sie dient nach ihrer Aufbereitung zur Abdeckung der geschlossenen Berliner Deponien im Land Brandenburg.“

Gut 500.000 Tonnen – oder anders ausgedrückt mehr als zwei Drittel des in Berlin anfallenden Restmülls – verarbeitet die Anlage derzeit pro Jahr. In Ruhleben wird dieser Abfall nicht einfach verheizt, sondern hier wird auch aus den Resten das Beste herausgeholt: Strom und Wärme einerseits – und zwar genug, um 60.000 Berliner Haushalte mit grüner klimaschonender Energie zu versorgen. Andererseits gewinnt die BSR mit ihrem MHKW wertvolle Rohstoffe aus dem Restmüll zurück – wie Eisen, Stahl oder Kupfer – und trägt damit zusätzlich zum Ressourcenschutz bei.

Die BSR-Aufsichtsratsvorsitzende, Berlins Wirtschaftssenatorin Ramona Pop: „Mit dem Müllheizkraftwerk ist die BSR den Berlinerinnen und Berlinern eine zuverlässige Partnerin auf dem Weg in eine Kreislaufwirtschaft. Derzeit lässt sich nicht alles, was die BSR an Abfällen einsammelt, für die Wiederverwertung nutzen. Daher ist ein Müllkraftheizwerk wie dieses hier in Ruhleben wichtig, um aus dem Restmüll das Beste herauszuholen: grünen Strom, nachhaltige Wärme sowie Wertstoffe. Ich bin froh, dass die BSR laufend in das Müllheizkraftwerk investiert und somit die Ökobilanz stetig verbessert hat.“

Auch in ihrem 50. Jahr gilt die Anlage weiter als Vorbild: Denn sie wurde ständig weiterentwickelt: Zuletzt durch eine umfassende Ertüchtigung und Modernisierung in den Jahren 2008 bis 2012. In deren Zuge wurden unter anderem vier alte Verbrennungslinien durch eine wesentlich effizientere ersetzt – und zwar durch die neue Linie A.

Martin Brunner, Waste-to-Energy-Experte der dänischen Ramboll Gruppe, bescheinigt dem Werk seine ökologische Zukunftsfähigkeit: „Mit den niedrigen Schadstoffemissionen, der effizienten Nutzung der Energie und der umfassenden Rückgewinnung von Metallen kann sich die Anlage auch international mit jeder anderen Waste-to-Energy-Anlagen messen.“

Das wachsende Berlin ist mehr denn je auf moderne Abfallbehandlungsanlagen angewiesen. Das Müllheizkraftwerk der BSR  ist für diese Zukunft bestens gerüstet. Das Herz von Berlins Entsorgungssicherheit schlägt in seinem 50. Jahr kraftvoller denn je. Und produziert dabei aus Abfall viel Licht und Wärme für unsere Stadt!

Davon können sich beim Tag der offenen Tür am Sonnabend, den 30. September 2017 (von 11 bis 18 Uhr), alle Berlinerinnen und Berliner überzeugen. Neben fachkundigen Führungen durch die Anlage gibt es eine Schau historischer und neuester Fahrzeuge, Rundfahrten in Müllautos und Kehrmaschinen, Informationen über die Ausbildung bei der BSR, ein buntes Kinderprogramm mit Experimenten und BSR-Kino sowie leckere Verpflegung bei den Food-Trucks. Damit unsere Gäste die Anlage gut erreichen, bietet die BSR einen Shuttle-Service mit Traditionsbussen vom S-Bahnhof Stresow und U-Bahnhof Ruhleben an. Nähere Informationen dazu finden Sie auch hier.