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Müllabfuhr Fahrzeug
© BSR

Das ist eine hohe Zahl an Bewerbungen in einer Zeit, in der andere Unternehmen der Branche über mangelnde Bewerbungen klagen. Nach entsprechenden Vorprüfungen wurden 148 Vorstellungsgespräche geführt, denen noch ein Gesundheitscheck beim betriebsärztlichen Dienst der BSR folgte. Insgesamt konnten nun 15 geeignete Frauen für eine Einstellung als Müllwerkerin gewonnen werden. Die neuen Kolleginnen und auch ihre männlichen Kollegen starten im November, Dezember und Januar mit der üblichen Einarbeitungsphase. Jeweils fünf Frauen werden auf den Betriebshöfen der BSR-Müllabfuhr Forckenbeckstraße, Gradestraße und Nordring eingesetzt.

Für BSR-Chefin Dr. Tanja Wielgoß ist damit ein erster Schritt geschafft: „Was bei der Straßenreinigung mit ihren inzwischen über 300 Frauen in Orange schon Normalität ist, bedeutet für die Müllabfuhr erstmal einen Kulturwandel. Ich bin mir aber, auch aus meinen vielen Gesprächen mit den Kollegen, sehr sicher, dass davon alle Beschäftigten profitieren. Schon jetzt merken wir, dass wir genauer hinschauen. So stehen z.B. besonders schwierige Ladestellen noch mehr im Fokus. Wir können uns vorstellen, dass das Verständnis bei Planern, Hauseigentümern und -verwaltern steigt, einen Standplatz in einem Keller zu überprüfen, wenn auch Frauen den Job machen.“ Ähnlich positive Erfahrungen machte die BSR übrigens bei der Einstellung der Reinigerinnen. Die damals neu eingeführten „Frauenbesen“ sind mittlerweile gleichermaßen heißbegehrt bei den Reinigerinnen und ihren männlichen Kollegen.

Die Aufsichtsratsvorsitzende, Wirtschaftssenatorin Ramona Pop, sieht in der hohen Zahl der Bewerbungen ein weiteres Indiz für die Attraktivität des landeseigenen Unternehmens als Arbeitgeberin. „Es ist eine körperlich anspruchsvolle Arbeit. Ich bin sehr froh, dass nun auch Frauen die Chance auf faire Arbeitsbedingungen und tarifliche Entlohnung ergreifen. Wir brauchen überall - in allen Branchen und Disziplinen - Frauen, die sich aktiv einbringen und das Feld nicht den Männern überlassen.“