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Pressemitteilung   

Berliner Stadtreinigung hilft Leben retten

Spende: 10.000 Euro und 138 Überlebenschancen

Tübingen / Berlin – Ende 2007 folgten 138 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem Aufruf der Berliner Stadtreinigung (BSR) und ließen sich als potenzielle Stammzellspender in die DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei gemeinnützige Gesellschaft mbH aufnehmen. Die Kosten in Höhe von 50 Euro pro Spender übernahm das Unternehmen. Zudem wurde der Betrag von 6.900 Euro um weitere 3.100 Euro aufgestockt, so dass ein Scheck in Höhe von 10.000 Euro an die DKMS übergeben werden konnte.

Es war nicht das erste Mal, dass sich die Berliner Stadtreinigung im Kampf gegen Leukämie engagiert. Bereits Anfang der 90er Jahre hatte Personalratsmitglied Peter Witt  die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Möglichkeit, sich als potenzielle Stammzellspender in die DKMS aufnehmen zu lassen, informiert. Anlass war die Erkrankung eines Kollegen, der damals innerhalb kurzer Zeit an Leukämie starb. 1994 ließen sich daraufhin 261 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter typisieren, drei davon konnten bereits als „genetischer Zwilling“ für einen Patienten gefunden werden und diesem die Chance auf Überleben geben.

Die jüngste Spende von Mitarbeiter Thomas Nordbruch im April 2007 gab aktuell den Anlass, das Engagement von damals noch einmal aufzugreifen. Die Betriebsärztin der Berliner Stadtreinigungsbetriebe  Dr. Stefanie Seele rief gemeinsam mit der Vorstandsvorsitzenden Vera Bäde-Gutzlaff und der DKMS eine neue Typisierungsaktion ins Leben: Von Mitte November bis Mitte Dezember 2007 hatten alle noch nicht registrierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BSR die Gelegenheit, sich als potenzielle Stammzellspender in die DKMS aufnehmen zu lassen. Die Kosten in Höhe von 50 Euro pro Spender – ganz gleich, wie viele sich beteiligen würden – würde die BSR übernehmen. Dank dieses Engagements konnten 138 neue potenzielle Stammzellspender gewonnen werden – das sind 138 Chancen auf Überleben. „Wir haben uns entschieden, die  Spende für die Typisierung von 6.900 Euro auf 10.000 Euro zu erhöhen. Wir möchten auf diesem Wege Patenschaften für weitere Spender, ganz gleich woher sie kommen, übernehmen“, verkündete Vera Gäde-Butzlaff bei der Scheckübergabe an die DKMS am 28. Februar 2008. Und natürlich hoffe sie, dass auch andere Unternehmen dem Beispiel folgen. Ingrid Seipolt, die als Aktionsbetreuerin der DKMS die Typisierung betreut hatte, war begeistert von diesem Engagement: „Wir freuen uns über 138 neu aufgenommene Spender und über 62 Patenschaften, denn noch immer findet jeder fünfte Patient keinen passenden Spender. Jeder Einzelne zählt!“

In Berlin plant die DKMS derzeit zwei weitere, öffentliche Typisierungsaktionen. Der 17-jährige Springreiter Max Hilmar aus Brandenburg leidet an einer Erkrankung des blutbildenden Systems und ist dringend auf eine Stammzellspende angewiesen. Wer Max Hilmar und anderen betroffenen Patienten helfen will, hat an zwei Terminen im März die Möglichkeit, sich in die DKMS aufnehmen zu lassen:

Donnerstag, den 20. März 2008
von 15:00 bis 21:00 Uhr
im LabSaal-Lübars in Alt-Lübars 8, 13469 Berlin

und

Samstag, den 29. März 2008
Von 10:00 bis 16:00 Uhr
Im Allee-Center Berlin, Landsberger Allee 277, 13055 Berlin

Alle 45 Minuten erkrankt in Deutschland ein Mensch neu an Leukämie. Darunter sind auch viele Kinder und Jugendliche. Für viele von ihnen ist die Übertragung gesunder Stammzellen die einzige Überlebenschance. Für eine erfolgreiche Transplantation müssen die Gewebemerkmale des Stammzellspenders nahezu vollständig mit denen des Patienten übereinstimmen. Die Wahrscheinlichkeit einer solchen Übereinstimmung liegt zwischen 1:20.000 und 1: mehreren Millionen. Obwohl in der DKMS als weltweit größte Datei mehr als 1,6 Millionen Menschen als potenzielle Stammzellspender registriert sind, kann noch immer für jeden fünften Patienten kein passender Spender gefunden werden. Jeder, der sich typisieren lässt, ist eine Chance für die Patienten weltweit und kann vielleicht schon morgen zum Lebensspender werden. Jeder Einzelne zählt! Weitere Informationen unter http://www.dkms.de/.

 

Köln, den 6. März 2008