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Folgerichtig ist zum Beispiel die Menge an Bioabfall in der haushaltsnahen Sammlung (Biotonne) in den letzten fünf Jahren um 22 Prozent gestiegen. Und auch die Wertstofftonne hat sich bewährt: Allein im ersten Jahr konnten hierüber bereits rund 4 kg zusätzliche Wertstoffe pro Einwohner und Jahr dem Recycling zugeführt werden.
Seit dem 1. Januar 2013 werden in Berlin – als eine der ersten Kommunen in Deutschland – Verpackungen und stoffgleiche Nichtverpackungen in einer gemeinsamen Wertstofftonne gesammelt. Basis für die einheitliche Wertstoffsammlung ist eine Abstimmungsvereinbarung, die zwischen dem Land Berlin, den dualen Systemen und der BSR abgeschlossen wurde.
Nach einem Jahr einheitlicher Wertstoffsammlung gibt es eine positive Bilanz: Gegenüber der als Basis festgelegten jährlichen Menge von 72.000 Mg in der Gelben Tonne/dem Gelben Sack wurden im Jahr 2013 insgesamt 85.377 Mg Wertstoffe gesammelt. Das entspricht einer Menge von rund 4 kg zusätzlicher Wertstoffe pro Einwohner und Jahr.
Inzwischen ist die einheitliche Wertstoffsammlung als Teil der Entsorgung von Abfällen aus privaten Haushaltungen von der Berliner Bevölkerung akzeptiert. Bereits im August 2013 gaben 89 Prozent an, Wertstoffe immer zu trennen, weitere 8 Prozent zumindest teilweise. Zudem sind die Zahl von Beschwerden und die Zahl vermüllter Behälter, die nicht abgefahren werden konnten, niedriger als vor Einführung der Wertstofftonne. Aufgrund der gestiegenen Mengen hat die BSR inzwischen auch weitere Sammelgebiete übernommen (siehe Karte im Anhang).
Umweltsenator Michael Müller zeigte sich vom Ergebnis erfreut: „Die Entwicklung zeigt, dass wir mit der einheitlichen Wertstoffsammlung auf dem richtigen Weg sind. Sie ist ein wichtiger Beitrag, um die abfallwirtschaftlichen Ziele des Landes zu erreichen, ein Meilenstein auf dem Weg zu einer Recyclingquote von 65 Prozent.“
Sortiert werden die gesamten Wertstoffmengen in der Sortieranlage für Verpackungen der Firma ALBA am Hultschiner Damm in Berlin-Mahlsdorf. Die Sortierung zeigt die Zusammensetzung der Wertstofftonne: rund 16 Prozent Metalle, 50 Prozent Kunststoffe, 10 Prozent Papier/Pappe und Getränkekartons sowie rund 24 Prozent Fehlwürfe, die ebenfalls einer Verwertung zugeführt werden.
„Wir freuen uns sehr über die breite Akzeptanz der Wertstofftonne in Berlin. 89 Prozent der Berlinerinnen und Berliner leisten mit ihrer aktiven Teilnahme an der Wertstofftrennung einen wichtigen Beitrag zum Recycling. Damit hat sich das neue Erfassungssystem bereits im ersten Jahr nach der Einführung bewährt und etabliert. Berlin hat sich damit erneut als Recyclingstandort der Republik bewiesen und dient als Vorbild für ganz Deutschland. Darauf können wir mehr als stolz sein“, so Dr. Eric Schweitzer, Vorstandsvorsitzender der ALBA Group.
Aber nicht nur Wertstoffe werden in Berlin getrennt, auch die Menge in der Biotonne hat zugenommen, im Vergleich zu 2008 sogar um 22 Prozent auf 63.296 Mg im Jahr 2013. Damit hat die Vergärungsanlage der BSR in Ruhleben genug Futter, um das Biogas für die BSR-Flotte zu produzieren. Immerhin 79 Prozent der Berlinerinnen und Berliner geben an, Bioabfall immer zu trennen. Haupthindernis für die, die nicht oder nur teilweise trennen, sind Geruchsbildung oder das Gefühl, nur geringe Mengen Bioabfall zu haben. Immerhin ein Fünftel dieser Gruppe gibt allerdings auch an, gar keine Biotonne zu haben.
Für BSR-Chefin Vera Gäde-Butzlaff ist Abfalltrennung in Berlin eine Erfolgsgeschichte, auch beim Bioabfall: “Wir tun viel dafür, dass sowohl die Trennung in der Küche, als auch die Hygiene bei den Biotonnen besser wird. Das tun wir mit Öffentlichkeitsarbeit, Beratung und Informationsmaterial, aber wir testen auch neue Ideen wie die Tonne mit Fußpedal zum Öffnen. Das hat in den letzten Jahren zu einer kontinuierlichen Mengensteigerung geführt. Und wir werden die Abfalltrennung weiter fördern, bei Bioabfall, bei der Wertstoffsammlung, bei den Elektrokleingeräten und auch bei der zukunftsorientierten Ausgestaltung unserer Recyclinghöfe. Dazu brauchen wir aber auch die Bürgerinnen und Bürger und natürlich die Vermieter.“ Ärgerlich sei es, wenn die positive Entwicklung untergraben werde, zum Beispiel wenn Biotonnen erst gar nicht bestellt oder aber gar im Rahmen von Abfallmanagement eingespart würden.
Hinweise zur Befragung finden Sie im nebenstehendem Download.