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BSR-Tarife werden im Durchschnitt moderat um 2,1 % angepasst.
Damit ist es - bei einer prognostizierten Teuerungsrate von mehr als 3 % - gelungen, die Kosten nicht nur konstant zu halten, sondern real zu senken.
Die Reinigungstarife steigen erstmals seit acht Jahren –  um 1,6 % - die der Müllabfuhr werden um durchschnittlich 2,3 % angehoben. Die Komforttarife sinken um durchschnittlich 10,4 %, mehr Service gibt es bei der Auftragserteilung für Sperrmüll.

Der Aufsichtsrat der BSR hat in seiner letzten Sitzung Ende November den bereits von einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft testierten neuen Tarifen 2007/2008 für die Dienstleistungen der BSR zugestimmt*.

Der Aufsichtsratsvorsitzende, Wirtschaftssenator Harald Wolf, zur Entscheidung des Aufsichtsrats: „Mit dem neuen Betriebegesetz haben die Anstalten öffentlichen Rechts nun eine klare Rechtsgrundlage für die Tarifkalkulation. Der Aufsichtsrat hat darauf geachtet, dass die BSR im Vergleich mit anderen Großstädten qualitativ hochwertige Leistungen zu niedrigen Gebühren erbringt. Die Berliner Stadtreinigung erfüllt ihre Verpflichtung aus der Zielvereinbarung. Das ist ein gutes Signal für alle Berlinerinnen und Berliner, denn diese Kostensenkung wirkt sich in der neuen Kalkulation bereits positiv für die Kundinnen und Kunden der BSR aus. Die Tarifanpassung liegt unterhalb der von der Europäischen Zentralbank prognostizierten Teuerungsrate, die für die Tarifperiode 2007 und 2008  von deutlich über 3 % ausgeht.“

Vera Gäde-Butzlaff, Vorstandsmitglied für Abfallwirtschaft und Reinigung erklärt zu den neuen Tarifen: „Die Tarifanpassung bei Abfallwirtschaft wie Reinigung bedeutet real eine Kostensenkung. Dabei sind sowohl die Erhöhung der Mehrwertsteuer wie auch erhebliche Steigerungen bei den Energie- und Entsorgungskosten mit verkraftet worden. Das war nur möglich durch die Effizienzgewinne und Kostensenkungen der letzten Jahre. Damit fahren wir fort . Auch in der kommenden Tarifperiode werden wir zum Beispiel unsere Personalkosten noch einmal um fast 15 Mio. EUR senken. Der Vergleich mit anderen kommunalen Entsorgern zeigt: Berlin hat mit den  BSR auch in Zukunft bei Leistung und Preis ein kommunales Spitzenunternehmen.“ 

Die Entwicklung der Tarife für die Abfallentsorgung
Bei der Kalkulation der Abfalltarife ergeben sich für die kommenden zwei Jahre teils senkende, teils erhöhende Effekte. Dafür einige Beispiele:
· Die gesunkenen Personalkosten machen sich in der Abfallwirtschaft mit minus 5 Mio. EUR ebenfalls positiv bemerkbar
· Die höheren Beseitigungskosten seit Juni 2005 fließen diesmal für die gesamte Kalkulationsperiode ein
· Die Nachsorgerückstellungen insbesondere für die Altablagerungen mussten um 10 Mio. EUR nach oben angepasst werden
Diese und weitere Effekte haben im Saldo eine Steigerung der Kosten der Abfallwirtschaft um 6 Mio. EUR p.a. zur Folge. Das bedeutet, dass im Durchschnitt höhere Kosten von 30 Cent pro Monat und Haushalt anfallen.
Bei den einzelnen Behältergrößen entwickeln sich die Tarife unterschiedlich, da die Anteile der sinkenden Personalkosten und der gestiegenen Beseitigungskosten an den Gesamtkosten je nach Behältergröße unterschiedlich sind. Bei den kleinen Behältern ist der Anteil der Personalkosten höher, die Tarife für den 60-  und den 120 Liter – Behälter sinken daher. Bei den größeren Behältern schlagen die gestiegenen Beseitigungskosten stärker zu Buche.

Hinzu kommt, dass das Gewicht der in den Behältern befindlichen Müllmenge (Dichte) aktualisiert worden und in die Kalkulation der einzelnen Behältergrößen eingeflossen ist. So ist zum Beispiel das Gewicht der 240 l Tonne im Durchschnitt um mehr als drei Kilo gestiegen. Das macht sich dann in den ohnehin höheren Beseitigungskosten bemerkbar. Die Dichte in den kleinen Behältern ist im Vergleich zur letzten Messung nahezu unverändert.
Bei den Komforttarifen macht sich die Personalkostensenkung am deutlichsten bemerkbar. Da es sich dabei fast ausschließlich um Personalkosten handelt, sinken die Komforttarife um über 10 Prozent.

Sperrmüll
Der BSR-Sperrmüllservice wird moderner, wirtschaftlicher und kundenfreundlicher, denn ab 2007 kann die Abholung von Sperrmüll rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche bequem per Mausklick im Internet in Auftrag gegeben werden: http://www.bsr.de/bsr/html/6100.htm  -
Für alle, die keinen Zugang zum Internet haben sind Wartezeiten am Telefon in Spitzenzeiten ebenfalls passé. Wer seinen Sperrmüll loswerden will, spricht den Auftrag auf ein Band. Damit ist auch hier ein wirtschaftlicher „Rund um die Uhr-Service“ möglich. Die Aufträge werden anschließend bearbeitet, Kundinnen und Kunden erhalten einen Termin per Post.
Die gratis Sperrmüllannahme bis 2 m³ auf allen Recyclinghöfen bleibt unverändert und ist nach wie vor die günstigste Sperrmüllentsorgung für alle Kundinnen und Kunden. Die Gebühren für die Sperrmüllabfuhr werden ab 2007 indes stärker den jeweiligen Verursachern zugeordnet, was die Restmülltonne für alle anderen entlastet. Die Pauschale für bis zu fünf m³ Sperrmüll, der ebenerdig bereitgestellt wird, erhöht sich leicht auf  25 EUR und 5 EUR für jeden weiteren m³. Wer sich den Sperrmüll komfortabel und bequem aus der Wohnung abholen lässt, zahlt einen höheren – im Vergleich zu privatwirtschaftlichen Angeboten aber immer noch günstigeren – Preis von 45,00 EUR für bis zu fünf m³ und 9,00 EUR für jeden weiteren m³.
Insgesamt werden über die Tarife für die graue Hausmülltonne zusätzliche entgeltfreie und entgeltreduzierte Leistungen von der BIOGUT-Tonne über die Recyclinghöfe bis hin zu den Laubsäcken in einem Gesamtvolumen von fast 62 Mio. EUR finanziert.